Abschied vom Militärdienst 1918
Gruppenfoto von Soldaten des Leibgarde-Infanterie-Regiments (1. Großherzoglich Hessisches) Nr. 115
Foto des Abschieds von Johann Georg Hammann beim Leibgarde-Infanterie-Regiment (1. Großherzoglich Hessisches) Nr. 115 aus Darmstadt. (XVIII. Armeekorps)
CONTRIBUTOR
Holger Weber
DATE
1918
LANGUAGE
deu
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1
INSTITUTION
Europeana 1914-1918
PROGRESS
METADATA
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Abschied auf dem Werschetzer Bahnhof 1914
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Mein Großvater Franz Ehling (Königlich-Ungarisches Honvéd Infanterie-Regiment No. 7) ist 1915 in Sibirien in russischer Kriegsgefangenschaft gestorben. Seine Grabstelle ist unbekannt. Zurückgeblieben waren seine Frau Katharina und vier unmündige Kinder. Meine Mutter Marischka, damals sieben Jahre alt, schilderte uns immer wieder den Abschiedstag auf dem Werschetzer Bahnhof, von wo das Regiment an die Front abgefahren war. Es war die letzte und bleibende Erinnerung an den Vater. Franz Ehling hat seine Familie und sein Heimatdorf im südungarischen Banat nie wieder gesehen. 1944, dreißig Jahre später, im Zweiten Weltkrieg, wurde Katharina mit den Enkelkindern ins österreichische Innviertel evakuiert und ist dort verstorben. Auch ihre Grabstelle ist heute nicht mehr auffindbar. Die Tragik von 1914 ist tief im Bewusstsein unserer Familie verwurzelt und bis heute, in der vierten Generation nach Franz Ehling, keineswegs abgeklungen. Von ihm liegt nur das Hochzeitsbild vor, das seit hundert Jahren aufbewahrt und weitergereicht wird. Er, den wir nicht kannten, soll nicht vergessen sein. Es gibt kein Bild von ihm in Uniform. Nur sein jüngerer Bruder Joschi, dessen Pioniereinheit in Serbien eingesetzt war, ist auf einem Foto uniformiert zu sehen. Er hatte den Krieg überlebt, meuterte 1918, und es kümmerte ihn nicht viel, dass der Krieg verloren war. Auf mehreren Reisen in die Bukowina und nach Galizien habe ich die ehemaligen Schlachtfelder und einige Soldatenfriedhöfe aufgesucht und bin dort mit den Nachkommen der einstigen Gegner an den Flüssen Pruth und San ins Gespräch gekommen. Wir alle haben 1914-18 nahe Angehörige verloren und stellen uns die gleichen Fragen. Wörter wie König und Vaterland fallen dabei nicht. Geblieben ist eine bekümmernde Ratlosigkeit zum Sinn und Unsinn des Patriotismus und darüber, was rechtens ist. Über meine Familie und die Reise nach Galizien habe ich ein Buch geschrieben, das zum Jahresende unter dem Titel „Kriegerdenkmal. 1914 . Hundert Jahre später“ im Berliner Verlag Anthea erscheinen wird (ISBN 978-3-943583-29-8). Im Anhang sind einige Fotos aus dem Familienbesitz zu sehen, von denen zwei hier wiedergegeben werden. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Kriegerdenkmal (Fragment) Was die Heimkehrer aus dem Ersten Weltkrieg in der Erinnerung ihres Dorfes an Einsichten verfestigen konnten, enthielt kaum etwas, das gleich oder später weitergeholfen hätte. Sie fanden auffallend schnell in die heimatliche Geborgenheit zurück, lernten bald mit der als Schmach empfundenen Niederlage umzugehen und den Sieg der anderen, die weder die besseren Soldaten noch die besseren Christen waren, als ungerecht zu betrachten, Was aber kennzeichnet den guten Soldaten, vorausgesetzt, es gibt ihn? Gehorsam, Treue, Standhaftigkeit, Mut, Pflichterfüllung? Kann nicht jede dieser alten soldatischen Tugenden ins Gegenteil verkehrt werden: der Gehorsam in Willensschwäche, die Treue in Beschränktheit, die Standhaftigkeit in Orientierungsmangel, der Mut in Dummheit, die Pflichterfüllung in Abhängigkeit?- Anders gesehen wurzelt die Treue in einer festen Zugehörigkeit, und der Gehorsam in der Anerkennung einer gesetzmäßigen Ordnung, auf die man nicht verzichten zu können meint. Das Verwirrende ist jedoch, dass jedes immer auch für die andere Seite gilt, und weil es stimmt, was nicht stimmen kann, wird das Sterben auf den Schlachtfeldern noch fragwürdiger. An der Winterschlacht von 1915 in den Karpaten waren neben den österreichischen und ungarischen Einheiten vorwiegend norddeutsche Regimenter beteiligt. Preußisch-Pommersche Reservisten, Infanteristen aus Kolberg, Feldartillerie aus Stettin sowie zwei Regimenter aus Königsberg und Rastenburg. Sie nahmen die als uneinnehmbar geltende Tatarka-Höhe – ein 800 Meter steil aufragender Felsgrat – im Nahkampf. Fünfhundert von ihnen ließen ihr Leben, und schon auf dem nächsten Berg hatten sich die Russen wieder verschanzt. Die Höhe 1058 wurde erstürmt und dann die Kuppen Zwinin I und Zwinin II, eintausendeinhundertneun Meter hoch und bei Minus 22 Grad. Im hüfttiefen Schnee gingen die Ostpreußen die Bergfestung an, so dass die Erschossenen in den Schneewehen aufrecht stehen blieben, noch in der Erstarrung auf makabre Weise standhaft. Trotz aller eroberter Bergkuppen galt die Winteroffensive als gescheitert, weil es nicht gelungen war, die von den Russen eingeschlossene Festung Przemysl zu entsetzen. Einhunderttausend Österreicher streckten dort am 22, März 1915 die Waffen. Am 3. Juni erst konnte Przemysl wiedergewonnen werden, am 22. Juni die galizische Hauptstadt Lemberg. An die Opfer erinnern die Soldatenfriehöfe bei Krasne, Felizienthal, Stryi, auf dem Steinkopf, in Lyczakow – Deutsche, Österreicher, Ungarn,Russen, Ruthenen und auch Bosniaken, Huzulen, Polen, Tschechen, Slowaken. Sieger sind hier nicht zu ermitteln. Die Zeit schadet dem Ruhm. Auf dem Zwinin weiden längst wieder die Schafe, und die auf beiden Seiten geschönten Heeresberichte von einst verstauben in den Archiven. Wem gehört Galizien, wenn nicht denen, die es bewohnen und in seiner Erde bestattet werden – den immer wieder überstimmten Ruthenen, den mehrfach ermordeten Juden, den vertriebenen Deutschen, den verjagten Polen. Wie wichtig ist die Fahne, die von den Dächern weht? Und wer sonst darf die Häuser besitzen, wenn nicht ihre Erbauer? Welches Recht darf es gestatten, zu zerstören und es als Siegesmeldung umzudeuten? Wer dekoriert die wehrlos Erschlagenen, und wer setzt auch dem Verlierer ein Denkmal? || || Hochzeitsfoto von Franz Ehling und Katharina Potichen || Remembrance || Photograph || Hochzeitsfoto von Franz Ehling und Katharina Potichen - letzte Erinnerung an Franz Ehling || Women || || Serbien || Balkans || Propaganda || Joschi Ehling (links), 1915 in Serbien || Remembrance
Militärdienst und Militarismus in Deutschland vor 1914
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Fotographien von Rekruten in Gardeuniformen, die vor dem Beginn der Kriegshandlungen entstanden und als Postkarten verschickt wurden. Abgebildet sind Karl Bolwin, geb. 1885 (Fotoaufnahme in Metz und Montigny); Franz Bolwin, geb. 1882 (Fotoaufnahme in Montigny); Josef Bolwin, geb. 1889 (Fotoaufnahme in Königsberg). Vgl. auch den Beitrag Fotografien der Brüder Bolwin aus Havixbeck Natrup von der Westfront
Postkarte vom Einmarsch der französischen Truppen in Luxemburg 1918
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Postkarte vom Einmarsch der französischen Truppen 1918 || Einmarsch der französischen Truppen in der Avenue Monterey in Luxemburg-Stadt 1918 || || Postcard || Einmarsch der französischen Truppen in Luxemburg-Stadt 1918 || Postkarte || Front || 49.61162100000001,6.131934600000022