Gefreiter Friedrich Bauer an der West- und Balkanfront
Der Gefreite Friedrich Bauer, geboren am 30. Juni 1876, wurde am 6. August 1914 eingezogen und diente zunächst in der II. Artillerie-Munitions-Kolonne des III. Armeekorps. Er stand den gesamten Krieg über im Heeresdienst und nahm an zahlreichen Schlachten teil.
Bereits Ende August 1914 war Bauer an Kämpfen an der Somme und der Aisne beteiligt. Anfang 1915 nahm er an den Schlachten bei Soissons und Vailly teil, ehe es für ihn im Oktober 1915 auf den Balkan ging und er Teilnehmer am Feldzug in Serbien wurde. 1916 wurde Bauer zurück an die Westfront beordert und es folgten Kämpfe bei Verdun und die Eroberung von Douaumont. Im Jahr 1917 und 1918 setzte sich der Krieg in zermürbenden Stellungskämpfen vor Verdun fort, bis es zum Rückzug der Deutschen Armee und zu den letzten mitgemachten Gefechten kam, u.a. in Flandern.
Bauer wurde wie durch ein Wunder während der zahllosen Kämpfe nicht verwundet.
Er erzählte einmal, dass ihm sein Pferd Felicitas das Leben gerettet hatte, indem es ihn aus einer Grube heraus zog; unmittelbar danach explodierte dort Munition.
Am 13. August 1917 erhielt er das Eiserne Kreuz II. Klasse.
Friedrich Bauer, der im zivilen Leben von Beruf Straßenbahnfahrer war, starb am 17. April 1951.
(1) Fotografien: a) Unter dem Schild Villa-Deutsch Eck, Bauer stehend mit Bart. b) Bauer rechts auf seinem Pferd Felicitas sitzend. c) Bauer mit seiner Kompanie abgebildet, mittlere Reihe, der Zweite von rechts.
(2) unvollständiger Militärpass Bauers, u.a. mit der Auflistung seiner mitgemachten Gefechte.
CONTRIBUTOR
Ingeborg Ussat
DATE
1914-08-06 - 1918
LANGUAGE
deu
ITEMS
7
INSTITUTION
Europeana 1914-1918
PROGRESS
METADATA
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