Der Große Krieg - als Erlebnis und Erfahrung - Auf Anregung und unter Mitwirkung des Zentralkomitees vom Roten Kreuz, Erster Band: Das Erlebnis, Verlag Friedrich Andreas Perthes, Gotha 1916, Widmung im Buch: In dankbarem Gedenken an die treue Mitarbeit am Liebeswerk des Roten Kreuzes im Vereinslazarett Metzingen, Kriegs-Weihnachten 1916, Carl; Kriegs-Almanach aus dem Jahr 1915 von unbekannter Herkunft mit französischen Sprachnotizen, Inselverlag Leipzig, dazugehörig: Liedtext zu Die Wacht am Rhein. || Meine Großmutter Frieda Moser (ca. 1890-1948) war mit Reinhold Moser verheiratet und während des Krieges Krankenschwester im Reserve-Lazarett Metzingen. Sie ist auf dem Gruppenfoto ganz links außen zu sehen. Als Dank für ihren Dienst, bekam sie vom Roten Kreuz den Band Der große Krieg geschenkt.

Es berichtet der zweiundneunzigjährige Paul Kuttner, der in New York lebt, und über die Presse von Europeana 1914-1918 erfahren hat: Dr. Paul Kuttner (Mein Vater) geboren 13. Januar 1878 in Glogau, Ober-Schlesien Protestant (Eltern waren jüdisch) Studierte Medizin Oberstabsarzt in der deutschen Armee 1914-1918 Träger des Eisernen Kreuzes Kriegsgefangener in Frankreich Ende 1917 - Januar 1919 Heirat: Margarete Fraenkel aus Hamburg Tochter von Prof. Dr. Eugen Fraenkel, Entdecker des Gangraene (Gasbrand) Bakteriums Paul und Margarete hatten 2 Kinder: Annemarie (1912-1964) Paul (geb. 1922) Medizinische Praxis ab 1919 in Berlin, Regensburger Str. 14 Er war auch Chefarzt bei der Ufa in Neubabelsberg und am Westend Sanatorium in der Rankestraße und in der Charité Scheidung von Margarete 1927 Heirat mit Ida Caspar. Neue Praxis am Kurfürstendamm 72 1933 Nazi Verbot: Er durfte keine arischen Patienten behandeln wegen jüdischer Abstammung Schlaganfall 1936: rechte Seite vollkommen gelähmt 1942 oder 1943 nach Theresienstadt verschleppt. Dort ermordet 1943. Margarete Kuttner, geborene Fraenkel (meine Mutter), geboren am 28. Mai 1884 in Hamburg Ihre Mutter, Marie Fraenkel und ihr Vater, Prof. Dr. Eugen Fraenkel waren jüdisch. Er entdeckte das Gasbrand-Bakterium. Margarete und ihre Geschwister Hans und Max waren als Kinder schon getaufte protestantische Christen so wie auch alle Nachkommen der Fraenkel- und Kuttner-Familie. Unter den 1935 erlassenen Rassegesetzen der Nazis wurde trotzdem meine ganze Familie als jüdisch angesehen und verurteilt. Ein Denkmal steht von Eugen Fraenkel im Hamburger Eppendorf-Krankenhaus und eine Straße ist dort nach ihm benannt. Heirat mit Paul Kuttner 1912 in Berlin, sie lebten in der Regensburger Str. 14. Während des Ersten Weltkrieges war Margarete Kuttner Krankenschwester im Westend-Sanatorium, wo 1912 ihre Tochter Annemarie und ich (1922) geboren wurden. Dort betreute sie verwundete deutsche Soldaten von der Front. Annemarie starb in New York im Jahr 1964. 1927 ließen sich Paul und Margarete scheiden, weil er eine gewisse Ida Caspar heiratete und mit ihr an den Kurfürstendamm 72 zog. Margarete zog mit ihren beiden Kindern an die naheliegende Kaiserallee 26 (jetzt Bundesallee). Ihr Sohn Paul wanderte 1939 nach England aus. Annemarie lebte während des Zweiten Weltkrieges im Untergrund versteckt in Berlin. Margarete wurde verhaftet und 1943 nach Auschwitz verschleppt, wo sie 1944 vergast wurde. Stolpersteine existieren für die Kuttner-Familie an der Bundesallee 26 und am Kurfürstendamm 72 und für Marie Fraenkel (meine Großmutter) ein Stolperstein in Hamburg am Braamkamp 38. Marie Fraenkel, geb. Deutsch (meine Großmutter) geb. 23. Mai 1861 in Neustadt, Ober-Schlesien Heirat mit Prof. Dr. Eugen Fraenkel in Hamburg am 5. Oktober 1880 Sie besaßen ein Haus an der Alster am Alster Glacis 12 Eugen starb 1925. Marie zog ca. 1930 in eine kleine Wohnung an den Braamkamp 38 in Hamburg. Dort wurde sie von Schwester Frieda Bräuniger betreut. In ihren Achtzigern wurde sie von den Nazis in das Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt und kam dort am 12. Oktober 1943 um. Dr. Max Fraenkel (mein Onkel) geboren am 7. Januar 1882 in Hamburg Bis zu seiner Heirat lebte er mit seiner Familie am Hamburger Alster Glacis 12 direkt an der Alster. Er diente in der Deutschen Armee von 1914-1918. Heiratete Lotte Sperber am 11. Juli 1914. Sie hatten 2 Söhne, die beide als Kinder an Diphtherie starben. Sie hatten zwei Töchter: Ursula, geboren 26. Juli 1917. Sie starb am 5. Oktober 1992 in Hamburg-Volksdorf. Ilse Fraenkel (geb. 14.4.1920) heiratete Heinrich Jochimsen. Er starb 1979, sie ungefähr 30 Jahre später. Ilse war Krankenschwester für Krebskranke in Hamburg. Dr. Max Fraenkel durfte unter den Nazis keine christlichen Patienten behandeln. Dadurch hatte er Schwierigkeiten, seine Familie in ihrem schönen Haus am Mellenbergweg 55 in Hamburg-Volksdorf zu ernähren. Deswegen erschoss er sich am 21. März 1938 in seinem Haus. Seine Frau Lotte war arisch, die 2 Töchter halb-arisch und hatten wenig unter den Nazis danach zu leiden. Maxens Grab und das seiner zwei Söhne und seines Vaters auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg wurde im Zweiten Weltkrieg von den Nazis zerstört und nie wieder aufgerichtet. Aber ihre Namen und Daten sind noch in den Ohlsdorfer Friedhof-Eintragebüchern eingeschrieben. Dr. Hans Fraenkel (mein Onkel, Bruder von Max Fraenkel) geboren 12. Juni 1888 in Hamburg diente 1914-1918 in der Deutschen Armee 1933 verlor er seine Stelle bei der Deutschen Allgemeinen Zeitung lebte mit seiner Frau und Sohn Jochen in Rom, 1938 Auswanderung aus Italien Engagement für die protestantische Kirche, die ihm zur Flucht in die Schweiz verhalf Ab 1950 wieder journalistisch tätig. Er starb in Zürich am 27. Juli 1971. || (1) Französischer Kriegsgefangenenausweis von Paul Kuttner (2) Fotografie von Paul Kuttner in Uniform im Jahr 1915, kurz nachdem er das Eiserne Kreuz I. Klasse verliehen bekommen hatte (3) Fotografie von meiner Mutter Margarete Fraenkel-Kuttner im Jahr 1923 zusammen mit mir auf dem Arm, in Berlin (4) Fotografie von meiner Großmutter Marie Fraenkel, meiner Schwester Annemarie und meiner Mutter um das Jahr 1914 (5) Fotografie von meiner Mutter Margarete Fraenkel-Kuttner um das Jahr 1912, kurz nach der Geburt meiner Schwester (6) Aufnahme aus dem Jahr 1917 in Hamburg: Die Familie meiner Mutter (v.l.n.r.): meine Schwester, meine Mutter, meine Großeltern (Marie und Eugen) und meine beiden Onkel Hans und Max (er trägt seine Tochter Ursula auf dem Arm). Die Geschichte der Familie von Paul Kuttner, New York, basiert auf seinem Buch An endless struggle (An endless struggle : reminiscences and reflections / Paul Kuttner. - 1 ed. - New York, NY : Vantage Press, 2009. - 702 S. : Ill., *ISBN 978-0-533-15498-2.

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