Weihnachtsspende von Gertrud Ehrlich an August Meyer von der SMS Kaiser Wilhelm der Große
Meine Mutter Gertrud Ehrlich war die Tochter Paul Ehrlichs. Paul wuchs mit seinen Geschwistern Franziska und Hugo in einem jüdischen Familienhaus auf. Später konvertierte er zum Protestantismus. Gertruds Onkel Hugo Ehrlich wurde bereits im September 1914 während eines Gefechtes bei Tollmingkehmen (heute Tschistyje Prudy, siehe Beitrag) durch einen Bauchschuss so schwer verletzt, dass er wahrscheinlich sofort starb.
Die Familie erfuhr von seinem Tod erst zwei Jahre später. Zunächst galt er nur als vermisst. Am 23. Dezember 1916 erhielt Paul Ehrlich schließlich die Nachricht vom Bezirkskommando in Goldap, dass Hugo Ehrlich geborgen wurde und auf den Ehrenfriedhof in Tollmingkehmen umgebettet werde soll.
Gertrud Ehrlich, die zu dieser Zeit in Thale lebte, nahm während des Krieges an einer Weihnachtsspendenaktion teil. Der Soldat August Meyer, der einen Teil ihrer Spende erhalten hatte, schrieb ihr daraufhin ein Dankesschreiben. Meyer gehörte zur Besatzung der SMS Kaiser Wilhelm der Große.
Dankesschreiben des Soldaten August Meyer an Gertrud Ehrlich vom 14. Februar 1915: Sehr geehrtes Fräulein! Von unserm Kommando wurden uns vor einigen Tagen verspätete Weihnachtsspenden, die zusammen mit Liebesgaben aus Norwegen jetzt wahrscheinlich erst angekommen sind, überreicht. Wie ich aus beigefügtem Schreiben ersehe, daß Sie der Spender sind, bedanke ich mich herzlich dafür. Ob ich wirklich die Sachen bekommen habe, die Sie persönlich gestiftet haben, kann ich Ihnen nicht mitteilen, weil die ganzen Sachen aufgeteilt wurden und Ihr v.orliegendes Schreiben kam dadurch in meine Hände. Nochmals meinen herzlichsten Dank. Einen freundlichen Gruß aus weiter Ferne sendet Adr.: Aug. Meyer An Bord: S.M.S. Kaiser Wilhelm der Große 14.2.15
CONTRIBUTOR
Reinhart Crüger
DATE
1915-02-14
LANGUAGE
deu
ITEMS
3
INSTITUTION
Europeana 1914-1918
PROGRESS
METADATA
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