Feldpost der Familie Geerken aus Hude
Fotos von Familienangehörigen von Christine Geerken, Feldpostbriefe und -karten von Friedrich, Heinrich und Diedrich Harfst an Christine Geerken bzw. den Schwager Johann Geerken, Feldpostkarten von Dietrich Schnelle an seine Schwägerin Christine Geerken sowie ein in einer Zeitung veröffentlichtes Gedicht von Wehrmann (wahrscheinlich Heinrich) Harfst als Dank für Liebesgaben, geschrieben im Schützengraben an der Aisne 1915.
Christine Geerken (1888-1960) stammte aus der Nähe von Oldenburg und war unmittelbar vom Krieg getroffen. Ihr Mann Johann Geerken gehörte dem 79. Reserve-Infanterie-Regiment an und war an der Westfront in Frankreich im Einsatz. Er fiel am 17. August 1915 auf dem Schlachtfeld des Langekopfes. Auch Christine Geerkens Brüder Diedrich, Heinrich und Friedrich waren im Kriegseinsatz.
Von Diedrich ist lediglich bekannt, dass er sich mit dem Reserve-Infanterie-Regiment 90 im Oktober 1905 im Lager Lockstedt befand. Im Krieg wurde das Regiment später an der Westfront eingesetzt. Diedrich schrieb seinem Bruder Friedrich im März 1917 eine Postkarte, während er auf Heimaturlaub war.
Heinrich war mit dem Reserve-Infanterie-Regiment 75 an der Westfront in Nordfrankreich eingesetzt. Wahrscheinlich während der dortigen Stellungskämpfe schrieb er am 7. Mai sein auf Plattdeutsch verfasstes Gedicht für den Frauenverein in Hude als Dank für dessen Liebesgaben. Im Juni 1915 befand er sich auf Heimaturlaub in Hude, im Juli 1917 hat er sich in Brüssel aufgehalten.
Gut zu rekonstruieren sind die Aufenthaltsorte von Friedrich Harfst. Er diente im Oldenburgischen Infanterie-Regiment 91, das im ersten Kriegsjahr in Belgien und Nordfrankreich eingesetzt wurde. Dort muss er verwundet worden sein, da er seiner Schwester zu Weihnachten 1914 eine Karte aus dem Lindenhof in Oldenburg schickte, das damals als Lazarett genutzt wurde und den Stempel des Hannoverschen Train-Bataillons 10 trägt. In der Karte erwähnt er auch einen Besuch von den Brüdern Diedrich und Heinrich.
Im März 1915 wird Friedrich zur weiteren Genesung nach Bad Pyrmont verlegt, wo er mindestens bis Ende März bleibt. Im Mai 1915 leistet er wieder Garnisonsdienst in Oldenburg. Als Mitglied der Elsässischen Train-Ersatz-Abteilung 15 ist er im Juli 1916 in Straßburg stationiert, im November 1916 nimmt er mit der Minenwerfer-Kompanie 409 in den Vogesen an Gefechten teil.
Ein Briefwechsel bestand auch zwischen Christine Geerken und ihrem Schwager Dietrich Schnelle, der im Armierungsbataillon 168 am westlichen Kriegsschauplatz diente und ihr von dort im Frühjahr 1917 schrieb.
CONTRIBUTOR
Christa Hahndorf
DATE
1905-10-08 - 1917-03-03
LANGUAGE
deu
ITEMS
47
INSTITUTION
Europeana 1914-1918
PROGRESS
METADATA
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